Hornhautverkrümmung lasern: Für wen eignet sich eine Laser-OP?

Der Astigmatismus, der im Alltag auch als Hornhautverkrümmung bezeichnet wird, betrifft einen großen Teil der Bevölkerung. Schätzungen zufolge weisen rund ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland diese Art der Fehlsichtigkeit auf. 

Die ungleichmäßige Wölbung der Hornhaut führt bei ihnen zu einem verzerrten oder verschwommenen Sehen auf unterschiedlichen Entfernungen. Brillen oder Kontaktlinsen können dieses Problem optisch ausgleichen. Eine Laser-OP verändert die Hornhautform jedoch dauerhaft. Der Eingriff verfolgt das Ziel, den Betroffenen eine schärfere Sicht ganz ohne Hilfsmittel zu ermöglichen.

Überblick über die bewährten Verfahren 

Für diese Behandlung stehen heute gleich mehrere ausgereifte Laser-Techniken zur Verfügung.

Die LASIK gilt als besonders etabliert und wird schon seit über zwei Jahrzehnten weltweit angewendet. Bei dieser wird ein dünnes Hornhautläppchen präpariert, die darunterliegende Schicht präzise abgetragen und der Flap anschließend zurückgelegt. Die Femto-LASIK nutzt statt mechanischer Schneideinstrumente einen Femtosekundenlaser. Dadurch wird die Präzision des Eingriffs erhöht. 

Die Trans-PRK, also die Transepitheliale Photorefraktive Keratektomie, arbeitet dagegen vollkommen berührungslos und ist vor allem bei dünner Hornhaut eine Option. SMILE − Small Incision Lenticule Extraction − kommt ohne Flap aus und reduziert dadurch das Risiko für trockene Augen nach dem Eingriff.

Für wen eignet sich der Eingriff?

Ob eine Laser-OP infrage kommt, wird im Rahmen einer augenärztlichen Voruntersuchung geklärt. Grundsätzlich gelten dabei die folgenden Kriterien als ausschlaggebend:

  • Alter ab etwa 18 Jahren
  • Stabile Sehstärke seit mindestens zwölf Monaten
  • Ausreichende Hornhautdicke
  • Keine fortschreitenden Augenerkrankungen wie Keratokonus oder fortgeschrittener Grauer Star

Auch systemische Erkrankungen wie Rheuma, bestimmte Hauterkrankungen oder ein geschwächtes Immunsystem können gegen den Eingriff sprechen. Schwangere und Stillende warten mit der Behandlung in der Regel, bis sich die hormonellen Einflüsse auf die Sehschärfe stabilisiert haben.

Alternative Optionen bei Nicht-Eignung

Somit erfüllen nicht alle Betroffenen die Voraussetzungen für eine Laser-OP. In diesen Fällen gibt es jedoch Alternativen. Zu diesen gehören beispielsweise implantierbare Kontaktlinsen, kurz ICL, oder der refraktive Linsenaustausch, der RLA, mit multifokalen oder torischen Linsen. 

Beide Verfahren gelten als bewährt und kommen vor allem bei sehr hohen Fehlsichtigkeiten oder bei einer gleichzeitig bestehenden Altersweitsichtigkeit zum Einsatz. Diejenigen, die darüber nachdenken, ihre Hornhautverkrümmung lasern zu lassen, sollten deshalb immer auch nach den möglichen Alternativen im Beratungsgespräch fragen. 

So gestaltet sich der Eingriff

Der eigentliche Eingriff nimmt meist nur wenige Minuten pro Auge in Anspruch. Im Vorfeld erfolgt eine detaillierte Vermessung der Hornhautoberfläche und -dicke. Direkt nach der Behandlung wird das Auge mit speziellen Tropfen versorgt und mit einer Schutzlinse oder -brille abgedeckt.

Die Heilungsdauer hängt von dem gewählten Verfahren ab: Nach LASIK oder SMILE berichten viele Patient:innen bereits am Folgetag über eine deutlich schärfere Sehfähigkeit. Bei Trans-PRK zeigt sich der Heilungsverlauf etwas langsamer, da die oberste Hornhautschicht zunächst nachwachsen muss.

Überzeugende Vorteile der Laser-OP

Zu den Vorteilen, die für eine Laser-OP sprechen, gehören: 

  • Dauerhafte Korrektur von Fehlsichtigkeiten innerhalb eines definierten Wertebereichs
  • Hohe Präzision durch computergestützte Lasersteuerung
  • Schnelle Wiederaufnahme des Alltags, häufig schon innerhalb weniger Tage
  • Kein Fremdkörpergefühl durch Kontaktlinsen oder beschlagene Brillengläser mehr

Die Erfolgsquoten der Laser-Eingriffe zeigen sich bei einer sorgfältigen Indikationsstellung und dem Einsatz moderner Technik sehr hoch. Dennoch stellt eine Laser-OP einen operativen Eingriff dar, dessen Risiken im Vorfeld realistisch besprochen werden sollten. Eine gründliche Voruntersuchung bei einer erfahrenen Augenärztin oder einem erfahrenen Augenarzt ist damit unerlässlich, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. 

Betroffene, die für den Eingriff nicht geeignet sind, haben dank der alternativen Verfahren dennoch gute Chancen auf ein Leben mit klarem Durchblick. 

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