Brustvergrößerung mit Implantaten – moderne Materialien, natürliche Ergebnisse und die Frage nach der HaftungDas Einsetzen von Brustimplantaten zählt zu den häufigsten ästhetisch-chirurgischen Eingriffen in Deutschland. Fortschritte in der Medizintechnik ermöglichen heute Ergebnisse, die natürlicher wirken als je zuvor. Neben Form und Größe spielen auch Materialbeschaffenheit und Sicherheitszertifizierung der Implantate eine wichtige Rolle.
Materialien und Sicherheit moderner Brustimplantate
Moderne Brustimplantate bestehen meist aus Silikonhüllen, die mit einem kohäsiven Gel gefüllt sind. Dieses Gel behält auch bei einer Beschädigung seine Form, wodurch das Risiko eines Austritts minimiert wird.
Die Oberflächen können glatt oder texturiert sein, je nach gewünschtem ästhetischen Ergebnis und individuellen Gegebenheiten. Seriöse Kliniken liefern potenziellen Patientinnen weiterführende Informationen zur Brustvergrößerung mit Implantaten und informieren offen über Zulassung, Haltbarkeit und eventuelle Risiken der verwendeten Produkte.
Von rund bis anatomisch – Auswahl und ästhetisches Ergebnis
Die Form der Implantate bestimmt wesentlich das optische Resultat. Neben der klassischen runden Variante gibt es tropfenförmige, sogenannte anatomische Implantate, die besonders natürliche Ergebnisse ermöglichen. Entscheidend ist nicht allein der Geschmack, sondern die Passform zum Körperbau.
Vor der Operation erfolgt eine detaillierte Planung durch den Facharzt. Dabei werden Brustkorb, Gewebequalität und gewünschte Kontur berücksichtigt. Die Implantate können oberhalb oder unterhalb des Brustmuskels platziert werden.
Aufklärungspflichten und rechtliche Rahmenbedingungen
Vor jedem ästhetischen Eingriff besteht eine umfassende ärztliche Aufklärungspflicht. Patientinnen müssen über Risiken, Materialbeschaffenheit, mögliche Komplikationen und Alternativen informiert werden. Das Aufklärungsgespräch ist rechtlich zwingend (§ 630e BGB).
Fehlt diese Aufklärung oder ist sie unzureichend dokumentiert, kann der Arzt im Streitfall haftbar gemacht werden. Gleiches gilt bei fehlerhafter Operation oder unsachgemäßer Nachsorge. Ärztinnen und Ärzte sind daher verpflichtet, lückenlose Dokumentationen zu führen – auch über die Implantatnummer, um
Rückverfolgbarkeit sicherzustellen.
Pflichten der Hersteller und Rückrufverfahren
Hersteller von Implantaten unterliegen der europäischen Medizinprodukteverordnung (EU-MDR). Diese schreibt Sicherheitsprüfungen, klinische Bewertungen und eine CE-Kennzeichnung vor. Dennoch kommt es vereinzelt zu Rückrufaktionen, wenn Mängel entdeckt werden.
Für Patientinnen ist wichtig zu wissen, dass die Verantwortung für ein defektes Implantat grundsätzlich beim Hersteller liegt, sofern ein Produktfehler nachgewiesen werden kann. Ärztinnen und Ärzte haften nur, wenn sie bewusst oder fahrlässig fehlerhafte Produkte verwenden oder über bekannte Risiken nicht aufklären. Behörden wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) überwachen die Marktaufsicht.
Wichtige Punkte vor der Entscheidung
Wer sich für eine Brustvergrößerung entscheidet, sollte folgende Aspekte sorgfältig prüfen:
●Qualifikation und Erfahrung des behandelnden Arztes
●verwendetes Implantatmaterial und Herstellerangaben
●Zulassung nach EU-MDR und CE-Kennzeichnung
●vollständige Aufklärung über Risiken und Nachsorge
●schriftliche Dokumentation und Implantatausweis
Diese Punkte bieten Orientierung und schützen Patientinnen im Fall von Komplikationen oder späteren Haftungsfragen.
Haftung bei Komplikationen und Langzeitfolgen
Treten nach dem Eingriff gesundheitliche Probleme auf, stellt sich die Frage der Haftung. Handelt es sich um einen Behandlungsfehler, greift das Arzthaftungsrecht. Bei Materialmängeln hingegen gilt das Produkthaftungsgesetz (§ 1 ProdHaftG). In seltenen Fällen können beide Regelungen parallel relevant sein.
Patientinnen haben Anspruch auf Einsicht in ihre Behandlungsunterlagen (§ 630g BGB) und können so prüfen, ob Fehler vorliegen. Wichtig ist, mögliche Ansprüche frühzeitig zu sichern, da Verjährungsfristen gelten. Wer sich umfassend informiert und die eigene Dokumentation sorgfältig aufbewahrt, schafft die beste Grundlage für langfristige Sicherheit und Transparenz.

