An einem Arbeitstag von mindestens sechs Stunden haben die Mitarbeitenden Anspruch auf eine halbe Stunde Pausenzeit. In dieser können sie genüsslich ihren Kaffee schlürfen, mit den Kollegen schwatzen oder rauchen. Als Arbeitsausgleich eignen sich solche Minipausen allerdings nur bedingt. Möchten Unternehmen ihren Arbeitskräften einen Ausgleich schaffen, sind Ideen für mehr Bewegung gefragt.
Aktive Pausen bringen mehr Bewegung an den Arbeitsplatz
Was die meisten Büroangestellten an einem gewöhnlichen Arbeitstag zum Großteil machen? Sitzen – und zwar durchschnittlich 554 Minuten täglich. Das entspricht stolzen neun Stunden, die am Schreibtisch, im Meeting oder im Auto beim Pendeln auf den vier Buchstaben verbracht werden. Dabei ist längst klar: Sitzen ist das neue Rauchen.
Möchten Unternehmen in die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden investieren, heißt es sprichwörtlich und buchstäblich „Hintern hoch!“. Statt die Arbeitskräfte an den Schreibtisch zu fesseln, sollten bewusste Bewegungsangebote in die Unternehmenskultur einfließen.
Eine Idee sind aktive Pausen, in denen „Vielsitzer“ ihre Glieder ausschütteln und die Muskeln beanspruchen können. Gehören diese Bewegungspausen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Arbeitskräfte die Angebote annehmen. Zu diesen können gehören:
- zehn Minuten Bewegungspause vor dem Mittagessen
- gemeinsame Büro-Gymnastik vor internen Meetings
- Spaziergänge während kurzen Meetings
- Stretching am eigenen Schreibtisch
Für gemeinsame Bewegungspausen sollten Unternehmen ihren Mitarbeitenden geeignete Räume sowie Materialien zur Verfügung stellen. Viele Betriebe arbeiten mit spezialisierten Ausstattern wie Kübler Sport zusammen, wenn es um professionelle Trainingsgeräte geht. Gemeint sind damit etwa Boxsäcke, an denen die Arbeitsnehmer überschüssige Energie abbauen können.
Mehr Raum für Bewegung im Büro einplanen
Raucherpausen gehören in den meisten Unternehmen nicht zur Arbeitszeit und müssen daher nachgearbeitet werden. Wer sich im Arbeitsalltag für einen kurzen Spaziergang ums Bürogebäude vom Schreibtisch entfernt, könnte ein ähnliches Schicksal befürchten.
Ein möglicher Grund, warum viele Arbeitnehmer von selbst darauf verzichten. Statt sie jedoch sprichwörtlich auf dem Bürostuhl festzunageln, sollten Unternehmen auf den Dauer-Präsentismus verzichten und Bewegungsfreiräume schaffen.
Eine Idee besteht darin, den Mitarbeitenden täglich mindestens eine halbe Stunde für Spaziergänge durchs Büro oder übers Unternehmensgelände einzuräumen. Diese Zeit sollte entweder als Pause gelten oder in die Arbeitszeit einfließen – also nicht nachgearbeitet werden müssen.
Zusätzlich können Betriebe ihre Büros gezielt so gestalten, dass die Arbeitskräfte zumindest kurze Wege zurücklegen müssen. Dafür stehen etwa Drucker oder Kopierer in einiger Entfernung zu den Schreibtischen.
Wer während des Arbeitsalltags zumindest ein paar zusätzliche Schritte macht, profitiert von körperlichen Vorteilen:
- Die Rücken- und Beinmuskulatur wird gedehnt.
- Die Durchblutung wird angeregt.
- Der Blutdruck und der Blutzuckerspiegel sinken.
Zudem kann die integrierte Bewegung die Müdigkeit reduzieren und die Stimmung aufhellen. Somit nimmt sie auch auf das Büroklima einen positiven Einfluss.
Tipp: Auch die Anschaffung von Stehschreibtischen kann zu mehr Bewegung im Büro motivieren. Die Mitarbeitenden erledigen dadurch Routineaufgaben sowie Telefonate im Stehen. Dadurch bringen sie ihren Kreislauf in Schwung.
Den Arbeitsweg der Arbeitskräfte aktiver gestalten
65 Prozent der Deutschen legen den Weg auf Arbeit mit dem Auto zurück. Das bedeutet zusätzliche Sitz-Zeit. Möchten Unternehmen ihre Mitarbeitenden zu einem aktiven Arbeitsweg motivieren, lohnen sich Kauf oder Leasing von Firmenfahrrädern.
Die Arbeitnehmer sollten die Diensträder kostenfrei für ihre Arbeitswege nutzen können. Das Radeln erhöht dabei nicht nur ihr tägliches Bewegungspensum. Es kann auch einen Beitrag zur Entlastung der Umwelt leisten.