Long Covid – So häufig kommt es vor

Wie häufig kommt Long Covid vor?

Wer an einer Infektion mit Corona leidet, hat zumeist nach etwa zwei Wochen alles überstanden. Typische Symptome wie Fieber, Husten, Schnupfen, Gliederschmerzen bis hin zu Magen-Darm-Beschwerden klingen schnell wieder ab.

Jedoch hört und liest man immer wieder von Long Covid.

Long Covid – was ist das

Halten nach einer Coronaerkrankung Symptome wie Kopf- und Gelenkschmerzen, Geschmacksverlust oder Schlappheit und Erschöpfung über Monate an, spricht man vom sogenannten Long Covid.

Dabei ist der Ausdruck längst im öffentlichen Gebrauch angekommen, was ihn etwas schwammig werden lässt.

Die Medizin selbst stellte eine genauere Definition auf, indem sie differenziert: Die Symptome bestehen bis zu zwölf Wochen nach der eigentlichen Infektion.

Geht es über diese Zeitspanne von zwölf Wochen hinaus, spricht man laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) vom Post-Covid-Syndrom. Betroffene haben hierbei in der Regel so massive Beschwerden, dass ein normaler Alltag nur noch stark eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich ist.

Typische Symptome:

– Erschöpfung mit starker Ausprägung (58 Prozent)

– Kopfschmerzen (44 Prozent)

– Konzentrationsstörungen und/oder Haarverlust (25 Prozent)

– Atemnot (24 Prozent)

– Geruchs- und Geschmacksverlust (21-23 Prozent)

Meist treten die genannten Symptome nicht einzeln, sondern in Kombination auf. Hier kann des Weiteren Appetitverlust, Durchfall oder Brustschmerzen auftreten.

Wie hoch ist die Prozentzahl an Long Covid Erkrankten?

Besieht man sich die Medien, wird schnell ein falscher Eindruck geweckt. Hier sind mitunter Prozentangaben von bis zu 66 Prozent ausgegeben worden, was jedoch zumeist auf objektive Befragungen zurückgeführt werden kann. Objektive Befragungen sind jedoch kein Messinstrument für die tatsächliche Quote an Erkrankten, da alle anderen Faktoren, die zu Beschwerden oder Unwohlsein führen können, dabei nicht erfragt wurden.

Um eine repräsentative Prozentzahl zu ermitteln, wurden sogenannte Kohortenstudien durchgeführt. Dabei wurde vor allem eines festgestellt: Wie häufig Long Covid auftritt, ist vor allem von der Corona-Variante abhängig, mit der sich infiziert wurde.

Die anfänglichen Varianten führen bei etwa zehn Prozent der Infizierten zu mehreren Wochen andauernden Beschwerden. Von diesen zehn Prozent litten etwa die Hälfte unter dem Post-Covid-Syndrom, welches Leben und Arbeiten nahezu unmöglich macht.

Mit Omikron sank die Quote auf 4,5 Prozent der damit Infizierten.

Ein starker Anstieg für Long- und Post-Covid wurde mit der Delta-Variante beobachtet. Hier klagten etwa 10,8 Prozent der Infizierten über dauerhaft anhaltende Probleme.

Faktoren, die sich auf das Risiko Long Covid auswirken

Neben der Coronavariante, bestimmt vor allem auch das Alter des Infizierten, wie hoch das Risiko für eine langfristige Einschränkung ist. So kann allgemein gesagt werden: Kleine Kinder erkranken deutlich seltener an Long Covid als Jugendliche. Jugendliche wiederum erkranken seltener als Erwachsene.

Das Risiko für einen langen Verlauf steigt zudem, wenn sich vor der Corona-Infektion mit anderen Viren infiziert wurde. Eine Infektion mit Epstein-Barr (löst Drüsenfieber aus) zeigte beispielsweise eine Quote von 13 Prozent bei Kindern, die noch ein halbes Jahr nach der Corona-Infektion mit chronischer Entzündung, Müdigkeit und Erschöpfung zu kämpfen hatten.

Die Hauptrisikogruppen

Auch wenn mehrere Faktoren dabei helfen, Corona und die Langzeitfolgen zu verstehen und zu behandeln, verläuft jede Infektion anders und kann entsprechend unterschiedliche Symptome und Verläufe nach sich ziehen. So kann Long Covid auch nach einem sehr milden oder asymptomatischen (ohne Symptome) Verlauf auftreten.

Der Expertenrat der Bundesregierung befasste sich sehr eingehend mit der Thematik und konnte dabei zwei Hauptrisikogruppen herausbilden, bei denen sich gemehrt Long Covid und Post-Covid einstellte.

Diese sind:

1) Männer über 60 Jahren nach zumeist intensivpflichtigen Verlauf

2) Jüngere, vor allem weibliche Patienten unter 60 Jahren mit zumeist milden Verläufen

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