Haartransplantationen für Männer kommen in Frage, wenn der Haarausfall insbesondere bei älteren Männern allzu schnell voranschreitet und das eigene Selbstbild stark beeinträchtigt. Insgesamt werden sie immer beliebter. Bevor Sie sich zu einem solchen Schritt entscheiden, heißt es, sich jedoch umfassend zu informieren und sich von einem erfahrenen Experten ausführlich beraten lassen, oder ein unabhängiger HT Berater geht genauso.
Was ist eine Haartransplantation genau?
Eine Haartransplantation oder Haarverpflanzung bezeichnet die Verpflanzung von Körperhaar. Zur Anwendung kommt sie vorwiegend bei Haarausfall bei Männern wie Frauen. In weiten Gesellschaftskreisen wird das Thema sehr emotional diskutiert. Für den Eingriff stehen mehrere Methoden zur Auswahl, wobei die Stanztechnik die älteste Methode darstellt. Zurückverfolgen lässt sich die Geschichte der Haartransplantation bis ins 18. Jahrhundert.
Ursachen für starken Haarausfall bei Männern (und Frauen)
Häufig ist ein starker Haarausfall im fortschreitendem Alter genetisch bedingt. Dafür sind verschiedene Hormone verantwortlich. Medizinisch heißt diese Form des Haarausfalls Alopezie. In diesem Fall reagieren Ihre Haarwurzeln empfindlich auf das Hormon Dihydrotestosteron oder DHT. Auf diesem Weg entsteht die typische Glatze als Haarkranz am Hinterkopf. Dort sind die Haarwurzeln nämlich unempfindlich gegenüber dem Hormon DHT – das gilt selbst im Fall einer Umpflanzung.
Frauen können ebenfalls von einem Haarausfall betroffen sein, wobei dieser dann viel häufiger im Scheitelbereich und am Haaransatz stattfindet. Natürliche Glatzen kommen bei Frauen nicht vor. Die Gründe sind, wie bei Männern, genetisch bedingt oder Folge einer Schilddrüsenerkrankung. Das Haupthaar von Frauen tendiert eher dazu, immer dünner zu werden und lässt sich in vielen Fällen medikamentös behandeln, ohne dass ein medizinischer Eingriff nötig ist.
Haartransplantation oder Medikamente gegen starken Haarausfall?
Ob Ihnen Medikamente dabei helfen können, Haarausfall zu bekämpfen, hängt vom Stadium ab. Wird der Haarausfall frühzeitig erkannt, stoppen Minoxidil oder Finasterid diesen. Allerdings müssen Sie diese dann permanent einnehmen. Hinzu kommen verschiedene Nebenwirkungen. Daher hat eine Haartransplantation durchaus ihre Vorteile. Ob Medikamente eingesetzt werden oder über eine Haartransplantation beraten wird, hängt auch vom Alter der Patienten ab. Sind Sie also schon älteren Jahrgangs, ist die Tendenz zu einer Haartransplantation bedeutend wahrscheinlich. Letztlich kommt es aber auf den konkreten Einzelfall an. Sprechen Sie also über alle Details mit Ihrem unabhängigen HT Berater und Arzt.
Woraus werden die Haare für die Haartransplantation gewonnen?
Hierfür werden eigene DHT-unempfindliche Haare eingesetzt und dann auf Ihrem Kopf umverteilt. Danach wirkt Ihr Haupthaar wieder voller und kahle Stellen treten in den Hintergrund. Die Menge dieser DHT-unempfindlichen Haare ist allerdings begrenzt. Die Züchtung und Gewinnung mittels Stammzellen ist bislang ebenso wenig machbar.
Für das Verständnis einer Haartransplantation sind die beiden Begriffe FUT- Technik (follicular unit transplantation) und FUE-Technik (follicular unit excision) wichtig. Während die Haare bei der FUT-Technik aus einem Hautstreifen unter dem Mikroskop präpariert werden, werden diese bei der FUE-Technik punktuell mit einer Hohlnadel aus dem Hinterkopf entnommen. Anschließend erfolgt ihre Einbringung in die Kopfhaut. Das Haar anderer Menschen kommt bei einer Haartransplantation nicht zum Einsatz. Fremdes Gewebe würde in diesem Fall abgestoßen werden und die Haare nicht nachwachsen. Viel hängt von der richtigen Platzierung der umgepflanzten Haare ab.
Wie lange dauert eine Haarverpflanzung?
Eine Haartransplantation dauert mindestens zwei Stunden für eine kleinere Haarfläche. Bei größeren Arealen dauert der Eingriff teilweise bis zu acht Stunden. Schmerzen verspüren Sie während des Eingriffs keine, da Sie eine örtliche Betäubung erhalten. Währenddessen dürfen die zu verpflanzenden Haare nicht austrocknen.
Behandlungsmöglichkeiten durch eine Haartransplantation
Eine Haartransplantation beschränkt sich heute längst nicht mehr auf das Kopfhaar. Genauso machbar sind eine Rekonstruktion der Augenbrauen oder als Bartersatz. Brust- und Schamhaare lassen sich auf diesem Weg ebenfalls ersetzen. Arm- und Beinhaare sind für den Eingriff jedoch deutlich schlechter geeignet. Eine Transplantation ausschließlich mit Körperhaaren ist nicht möglich, da diese unterschiedliche Wachstumsphasen aufweisen. Für einen Teil der Kopfhaare kommen mittlerweile aber transplantierte Körperhaare zum Einsatz.
Welche Unterschiede gibt es zwischen Körperhaaren und Kopfhaar?
Haare unterscheiden sich in ihrer Struktur, aber auch hinsichtlich ihrer Wachstumszyklen. An den Armen und Beinen erscheinen die Haare als leichter Flaum. Überdies wachsen Körperhaare deutlich schneller als jene auf Ihrem Kopf. Während beim Haupthaar auf dem Kopf 85 Prozent im Wachstum begriffen sind, befinden sich Körperhaare bis zu 50 Prozent in der Ruhephase.
Bringt eine Haartransplantation Risiken mit sich?
Wie bereits erwähnt, ist eine ärztliche Beratung und ein unabhängiger HT Berater vor dem Eingriff unerlässlich. Nicht jeder erwachsene Mann ist für eine Haartransplantation gleichermaßen geeignet. Nach der Behandlung treten häufig Rötungen und Schwellungen auf. Kleinere Narben bilden sich unter Umständen an Ihrem Hinterkopf. Manchmal tritt auch eine vorübergehende Taubheit an der behandelten Stelle auf. Deshalb bekommen Sie vorab immer einen ausführlichen Aufklärungsbogen an die Hand gereicht.
Was kostet eine Haartransplantation?
Für eine Haartransplantation können Kosten in Höhe von mehreren Tausend Euro fällig werden. Seien Sie jedoch vorsichtig bei vermeintlichen Angeboten, besonders wenn diese aus dem Ausland kommen. Wichtig ist, dass bei der Prozedur hohe medizinische Standards angesetzt werden, um die Risiken und Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten. Wurde der Eingriff professionell ausgeführt, sieht die Haartransplantation dauerhaft gut aus. Die Kosten hängen weniger von der Fläche als vielmehr von der Anzahl der verwendeten Transplantate ab. Die Dichte Ihrer Haare spielt nicht weniger in die Kostenkalkulation mit hinein. Zur genauen Kosteneinschätzung sind eine Untersuchung und begleitende Fotografien unerlässlich. In anderen Ländern wie Indien und der Türkei kostet eine Haartransplantation deutlich weniger als in Deutschland.
Einige nützliche Tipps rund um das Thema Haartransplantation
- Bei der Haartransplantation wird Ihr Spenderbereich einer Rasur unterzogen. Nur so können die Haarfollikel intakt und ohne Verletzung entnommen werden.
- Nach dem Eingriff sind Sie abhängig von der Methode sofort wieder arbeitsfähig oder aber erst nach einigen Tagen sollten die Schmerzen anhalten. Diese treten gerade bei der erwähnten FUT-Methode oft auf.
- Ob Sie nach der Operation bald wieder Sport machen dürfen, hängt ebenfalls von der Methode ab. Nach einer FUE-Behandlung sollten Sie zwei Wochen lang kein Sport treiben, bei der FUE-Methode jedoch mindestens sechs Monate nicht!
- Für Raucher gilt, dass diese nach der Haarverpflanzung mindestens für einige Tage nicht zur Zigarette greifen sollten, da sonst unter Umständen die Versorgung der Transplantate mit Sauerstoff und Nährstoffen unterbleibt.
- Beim Schlafen sollten die Transplantate das Kopfkissen nicht berühren. Während Sie bei Anwendung der FUE-Methode bedenkenlos auf der Entnahmestelle schlafen können, ist dies bei der FUT-Methode nicht möglich.
- Wundern Sie sich nicht, wenn die versetzten Haare nach der Transplantation erstmal wieder ausfallen. Wichtig ist ja, dass die Haarwurzel versetzt wurde. Es bilden sich später also wieder neue Haare aus. Haarausfall im Spenderbereich ist da deutlich ungünstiger.
- Bis neue Haare nachwachsen können, kann es bis zu drei Monate dauern. In der Regel setzt das Wachstum zwischen dem 3. und dem 12. Monat nach der Operation ein.
- Das Ergebnis hält ein Leben lang.