Blackout-Gefahr: Wie sich Haushalte mit Notstromlösungen absichern können

Ob durch Extremwetter, Netzüberlastung oder Cyberangriffe: Die Gefahr von Stromausfällen nimmt zu. In den vergangenen Jahren gab es weltweit eine steigende Anzahl an großflächigen Blackouts. In Deutschland fielen laut Bundesnetzagentur allein im Jahr 2022 über 250.000 Haushalte für mehrere Stunden aus.

Zwar gilt das Stromnetz hierzulande als eines der stabilsten weltweit, dennoch mehren sich die Warnungen von Experten. Gründe dafür sind die zunehmende Elektrifizierung, höhere Netzbelastungen durch erneuerbare Energien und geopolitische Unsicherheiten.

Besonders betroffen sind davon ländliche Regionen, in denen die Stromversorgung durch Unwetter oder Leitungsstörungen generell empfindlicher ist. Aber auch Städte sind nicht vor Stromausfällen sicher – ein Beispiel stellt der fast zwölfstündige Blackout in Dresden im September 2021 dar, bei dem über 300.000 Menschen ohne Strom waren. Solche Ereignisse zeigen: Ein Notstromkonzept wird immer wichtiger, um im Ernstfall vorbereitet zu sein.

Welche Notstromlösungen gibt es für Privathaushalte?

Ein plötzlicher Stromausfall ist mehr als nur ein Ärgernis – er betrifft häufig essentielle Lebensbereiche. Kühlgeräte fallen aus, Heizungen bleiben kalt und bei längeren Blackouts sind in der Regel auch die Wasserversorgung und die Kommunikation eingeschränkt. Welche Möglichkeiten gibt es also, sich dagegen abzusichern?

  • Benzin- und Dieselaggregate: Klassische Notstromaggregate versorgen Haushalte mit temporärem Strom. Sie sind jedoch laut, benötigen Treibstoff und müssen zudem regelmäßig gewartet werden.
  • Solarstrom mit Batteriespeicher: Photovoltaikanlagen mit Speicher bieten eine nachhaltige Möglichkeit, Energie für den Ernstfall zu reservieren. Sie funktionieren unabhängig vom öffentlichen Netz − sofern die Anlage einen Inselbetrieb erlaubt.
  • USV-Systeme (Unterbrechungsfreie Stromversorgung): Diese Lösungen sind besonders in Unternehmen verbreitet, um Server oder sensible Technik über einen kurzen Zeitraum zu schützen. Auch für Haushalte können sie eine Brücke schlagen, bis eine alternative Stromquelle greift.

Wer sich für eine autarke Energieversorgung interessiert, sollte sich eingehend mit den unterschiedlichen Systemen befassen. Ein umfassendes Photovoltaik Sortiment umfasst neben Solarmodulen auch Batteriespeicher, intelligente Steuerungssysteme und Lösungen zur Netzunabhängigkeit – all diese Komponenten können im Falle eines Blackouts entscheidend sein.

Wichtig zu wissen: Nicht jede PV-Anlage ist automatisch notstromfähig. Viele Systeme benötigen eine spezielle Umschalteinrichtung, damit sie auch bei Netzstörungen zuverlässig Strom liefern können.

Wie sinnvoll ist ein Notstromsystem für den eigenen Haushalt?

Die Entscheidung für eine Notstromlösung hängt von individuellen Faktoren ab. Zu diesen gehören:

  • Wohnort: In ländlichen Gebieten mit häufiger instabiler Stromversorgung lohnt sich ein größerer Speicher eher als in städtischen Ballungsräumen.
  • Energieverbrauch: Wer regelmäßig elektrische Geräte wie Wärmepumpen oder Home-Office-Equipment betreibt, profitiert besonders von einer Notstromlösung.
  • Autarkie-Ziele: Soll langfristig eine Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen geschaffen werden, lohnt sich die Kombination eines Speichersystems mit einer Photovoltaikanlage. Dies sorgt auch für eine Absicherung in Krisenzeiten.

Laut einer Studie des Fraunhofer ISE können Haushalte mit einem gut dimensionierten Solarspeicher ihre Netzabhängigkeit um bis zu 80 Prozent reduzieren. Besonders in Kombination mit einer intelligenten Steuerung lassen sich Verbrauch und Speicherung so optimieren, dass auch längere Stromausfälle überbrückt werden können.

Jetzt vorsorgen, bevor der Ernstfall eintritt

Noch sind großflächige Blackouts in Deutschland selten – doch die Anzeichen mehren sich, dass die Stromversorgung in Zukunft unsicherer werden könnte. Klassische Notstromaggregate liefern schnell Strom, langfristig stellen nachhaltige Lösungen wie PV-Anlagen mit Speichersystemen jedoch die bessere Wahl dar.

Letztlich gilt: Ein durchdachtes Notstromkonzept sorgt nicht nur für Sicherheit, sondern auch für Unabhängigkeit – und macht den eigenen Haushalt zukunftssicher.

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